Gastgewerbe
Stillstand bei VerhandlungenStillstand in den Verhandlungen – Beschäftigte fordern Respekt und faire Löhne!
Stuttgart, 21. Januar 2025 - Die Tarifverhandlungen im Hotel- und Gaststättengewerbe Baden-Württemberg gehen am 22. Januar 2025 in ihre dritte Runde – und der Druck auf die Arbeitgeberseite wächst. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesbezirk Südwest, fordert deutliche Verbesserungen bei Löhnen und Arbeitsbedingungen, um der wachsenden finanziellen Belastung der Beschäftigten und der Krise in der Branche zu begegnen.
Unzureichendes Angebot in der zweiten Verhandlungsrunde
In der zweiten Verhandlungsrunde im November 2024 präsentierte die Arbeitgeberseite (DEHOGA Baden-Württemberg) ein völlig unzureichendes Angebot: lediglich 3,3 % Lohner-höhung ab Januar 2025 – ohne jeglichen Ausgleich für die sogenannten Leermonate von Oktober bis Dezember. Zusätzlich wurden die dringend notwendigen Wochenendzuschläge ignoriert. Für die Beschäftigten, die bereits seit Jahren unter steigenden Lebenshaltungskosten und Arbeitsdruck leiden, ist das untragbar. Eine Fachkraft verdient aktuell nach dreijähriger Berufsausbildung gerade einmal 15,50 Euro pro Stunde.
Alexander Münchow, Landesbezirkssekretär der NGG Südwest, äußert scharfe Kritik: „Die Arbeitgeber haben es immer noch nicht begriffen! Ohne spürbare Lohnsteigerungen und bessere Arbeitsbedingungen wird der Fachkräftemangel in der Branche weiter eskalieren. Das Gastgewerbe wird nur dann wieder attraktiv, wenn wir echte Verbesserungen für die Beschäftigten erreichen.“
Forderungen der NGG
Die NGG fordert:
- 15 % Lohnerhöhung, um die steigenden Lebenshaltungskosten abzufedern.
- Wochenendzuschläge, um die Wochenendarbeit fair zu honorieren.
- Einstiegsgehalt von mindestens 3.000 Euro für Fachkräfte nach der Berufsausbildung.
„Ohne diese Anpassungen werden immer mehr Fachkräfte die Branche verlassen. Die Arbeitgeber müssen endlich Verantwortung übernehmen und nach zwei Jahren massiven Kaufkraftverlusts in die Beschäftigten investieren“, erklärt Münchow.
Ein Appell an die Arbeitgeber
„Höhere Löhne sind kein Problem, sondern der Schlüssel zu einer respektvollen, zukunfts-fähigen Branche. Nur mit guten Arbeitsbedingungen bleibt das Gastgewerbe attraktiv für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und zieht junge Fachkräfte an. Es ist an der Zeit, dass der DEHOGA Baden-Württemberg seine Blockadehaltung aufgibt. Beschäftigte verdienen Respekt – und faire Arbeitsbedingungen!“, so Münchow abschließend.
Hintergrundinfos: Im baden-württembergischen Gastgewerbe arbeiten 134.343 sozialversiche-rungspflichtig Beschäftigte sowie 162.993 geringfügig Beschäftigte.