Milch

Keine Bewegung bei 1. TV Milch BaWü

Keine Bewegung bei 1. Tarifverhandlung – Magerangebot der Arbeitgeberseite zurückgewiesen

Stuttgart, 22. April 2025 - „„Keine Bewegung gab es bei der 1. Tarifverhandlung für die Milchbetriebe in Baden-Württemberg!“, so Hakan Ulucay, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und Verhandlungsführer in der aktuellen Tarifrunde. Die Arbeitgeberseite habe nur ein Angebot, das einem Reallohnverlust gleichkäme, vorgelegt.

„Statt eines vernünftigen Angebots hat die Arbeitgeberseite nur 2,5 % mehr Lohn auf 14 Monate angeboten. Auf 12 Monate gerechnet sind das gerade mal 2,14 %. Das Angebot liegt somit unterhalb der derzeitigen Inflationsrate und kommt einem Reallohnverlust gleich“, kritisiert Ulucay, der sich fragt, wo die Wertschätzung der guten Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben bleibt. Dies vor allem auch, da die Arbeitgeberseite die Sicherheit der tariflichen Altersvorsorge an das Angebot geknüpft hat. Der Altersvorsorge-Tarifvertrag würde bei Annahme des Angebots nicht gekündigt. Ulucay ärgert sich, dass die Arbeitgeber damit eine Kündigung des bewährten Tarifvertrags ins Spiel gebracht haben.

Gleichzeitig bekräftigt Ulucay die Forderung des NGG-Verhandlungsteams nach einer Lohnerhöhung von 6,5 Prozent mindestens jedoch 245 Euro in einem Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Für die Auszubildenden lautet die Forderung plus 100 Euro sowie ein zusätzlicher freier Tag für die Prüfungsvorbereitung vor jeder Prüfung.

Ulucay betont, dass die Beschäftigten auch aufgrund der guten bis sehr guten wirtschaftlichen Lage der Betriebe einen fairen Anteil am Erwirtschafteten fordern. „Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben machen tagtäglich einen hervorragenden Job. Daher erwarten wir eine Wertschätzung ihrer guten Leistungen durch eine deutliche Lohnsteigerung. Einen Reallohnverlust werden wir nicht hinnehmen!“

Somit endete der erste Verhandlungstermin um höhere Löhne für die rund 2.000 Beschäftigten der Milchindustrie Baden-Württemberg am 17. April 2025 in Ulm ergebnislos. Die Verhandlungen werden am 20. Mai 2025 fortgesetzt.

Unter das Tarifgebiet fallen u. a. die Betriebe: Hohenloher Molkerei, Schwäbisch Hall / Milei, Leutkirch / Milchwerk Crailsheim, Crailsheim / Milchwerke Schwaben, Ulm / Schwarzwaldmilch, Freiburg / Schwarzwaldmilch, Offenburg.