Milch

Widerstand gegen den Milch-Abbau

Schließung der Landliebe Werke in Heilbronn und Schefflenz

Stuttgart, 22. Februar 2024 - Nach der plötzlichen Ankündigung der Müller-Gruppe die frisch gekauften Landliebe-Werke in Heilbronn und Schefflenz zu schließen, zeigt sich die zuständige Gewerkschaft kampfbereit. Die NGG kündigt Widerstand gegen die angekündigte Schließung an und wird die unsoziale Unternehmensentscheidung nicht hinnehmen.

Erst letztes Jahr, im April 2023, übernahm die Müller-Gruppe die Produktionswerke von der Friesland Campina. Nachdem das Kölner Werk bereits letztes Jahr geschlossen wurde, ließ die Müller-Führung den Anschein der Sicherheit für die Marke Landliebe und die Produktionswerke entstehen. „Landliebe, das steht für gute heimische Produkte aus der Region, das funktioniert aber nur mit den Menschen aus der Region, die auch die Produkte herstellen. Ohne die langjährigen, erfahrenen Beschäftigte wird die Marke nur zur leeren Hülle.“, so der NGG-Landeschef Uwe Hildebrandt.

„Die plötzliche und kurzfristige Ankündigung das Hauptwerk in Heilbronn zu schließen, ist ein doppelter Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten vor Ort. Nach der Übernahme des Werkes durch die Müller-Gruppe kam Hoffnung auf eine langfristige Perspektive auf, diese ist nun zerplatzt.“, führt der Landesvorsitzende weiter aus.

Statt das traditionsreiche Werk in Heilbronn aufzugeben, fordert die zuständige Gewerkschaft Investitionen in das Werk zu tätigen und das Potential des Werkes am Neckar zu nutzen und den Landliebe-Beschäftigten eine Zukunft zu ermöglichen.

„Die Vermutung liegt nahe, dass der Müller-Konzern die traditionsreiche Landliebe nur gekauft hat, um die Konkurrenz loszuwerden. Das kann nicht sein! Die reine Profit-Gier des Milchkonzerns geht zulasten der Beschäftigten die vor Ort seit Jahrzehnten mit Herzblut die Produkte herstellen. Der Mensch sollte im Mittelpunkt stehen, nicht die Marge.“, so Hildebrandt. Die Gewerkschaft wird die Schließung nicht hinnehmen und wird Widerstand organisieren.

Die Rettung des Unilever Standortes in Heilbronn ist nur ein Beispiel wie Widerstand gegen Schließungspläne gehen kann. Gemeinsam mit dem Betriebsrat des KNORR in Heilbronn konnte die Gewerkschaft NGG den Mutterkonzern Unilever vor 4 Jahren überzeugen das Tütensuppen-Werk nicht zu schließen, sondern langfristige Perspektiven zu schaffen. „Das war ein harter Kampf, aber er hat gezeigt das unternehmerische Entscheidungen nicht in Stein gemeißelt sind. Entscheidungen können geändert werden. Die Verantwortung die damals Unilever übernommen hat, erwarten wir auch von der Müller-Gruppe.“, schlägt Hildebrandt vor.

Auf der Betriebsversammlung am 26. Juni letzten Jahres, hatte die Müller-Deutschland-Chefin noch von der Integration der Marke Landliebe ins Portfolio erzählt und erläutert was für große Hoffnungen man auf die Marke setze, die in Deutschland so bekannt und beliebt sei. „Für uns war es unvorstellbar, dass man die Marke Landliebe von den Beschäftigten, die diese produzieren, trennen würde. Das wird nicht funktionieren und ist eine Ohrfeige ins Gesicht der Beschäftigten.“, so Uwe Hildebrandt sichtlich enttäuscht.