Getreide

Verhandlungen Brotindustrie vertagt

Stuttgart, 15. April 2024 - Kein Angebot hat die Arbeitgeberseite beim ersten Verhandlungstermin am 12. April 2024 in Steinbach (Taunus) vorgelegt. Die Tarifverhandlungen für die rund 2.000 Beschäftigten in der Brot- und Backwarenindustrie in Hessen und Baden-Württemberg wurden ergebnislos auf den 8. Mai 2024 vertagt.

„Kein Angebot für eine faire Lohnsteigerung! Wo bleibt da die Wertschätzung unserer guten Arbeit?“, fragt sich die Tarifkommission der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Landesbezirk Südwest.

„Angesichts der gestiegenen Belastungen durch einen ständig steigenden Leistungsdruck auf die Beschäftigten, des derzeit hohen Preisniveaus und des großen Fachkräftebedarfs der Branche ist ein deutliches Lohnplus dringend erforderlich.“, so Uwe Hildebrandt, Verhandlungsführer und Landesbezirksvorsitzender des NGG-Landesbezirks Südwest. „Wir erwarten daher, dass uns die Arbeitgeberseite beim nächsten Verhandlungstermin am 8. Mai 2024 ein faires Angebot vorlegt!“

Die NGG-Tarifkommission bleibt bei ihrer Forderung nach einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um plus 10 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. Für die Auszubildenden lautet die Forderung plus 200 Euro sowie eine tarifliche Regelung zur unbefristeten Übernahme im erlernten Beruf.

Der Lohn- und Gehaltstarifvertrag für Hessen wurde fristgerecht zum 29. Februar 2024 gekündigt, der Tarifvertrag für Baden-Württemberg zum 31. März 2024.

Unter das Tarifgebiet Baden-Württemberg fallen insbesondere die beiden Lieken-Werke in Bietigheim-Bissingen und Crailsheim. Zum hessischen Tarifgebiet gehören die Glockenbrot-Bäckerei in Frankfurt, Erlenbacher Backwaren in Groß-Gerau sowie Lieken/Logi-K in Gernsheim.

Bäckerbub (EDEKA) in Mannheim, Neuenburg am Rhein und Reutlingen sowie Bexbach im Saarland fallen in diesem Jahr nicht mehr unter das Tarifgebiet Baden-Württemberg. Für Bäckerbub wird ein Haustarifvertrag angestrebt.