Getreide

1. Verhandlungsrunde Bäcker Baden-Württemberg

Arbeitgeber legen unzureichendes Angebot für die Bäcker*innen im Land vor – Tarifverhandlung auf 29. Februar 2024 vertagt

Stuttgart, 23. Januar 2024 - Keine Einigung gab es beim ersten Verhandlungstermin um höhere Löhne für die Beschäftigten im Bäckerhandwerk am 22. Januar 2023 in Karlsruhe. Die Arbeitgeber legten nur ein unzureichendes Angebot für eine Lohnsteigerung vor. 

Nach Austausch der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen legte die Arbeitgeberseite nur ein unzureichendes Angebot für eine Tarifsteigerung vor. „Ein Angebot von 3,7 % für 2024 und 2,2 % für 2025 bei einer Laufzeit von 25 Monaten ist aus Sicht der NGG-Tarifkommission völlig unzureichend.“, betont Uwe Hildebrandt, Landebezirksvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und Verhandlungsführer in der diesjährigen Tarifrunde. 

Dieses Angebot wurde von der NGG-Tarifkommission deutlich zurückgewiesen. Die NGG bleibt bei ihrer Forderung nach einer Lohnsteigerung von 12,5 % und einem Einstiegslohn von mindestens 14 Euro/Stunde bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

„Angesichts der hohen Kostenbelastungen der Beschäftigten durch die hohe Inflationsrate im vergangenen Jahr, insbesondere der steigenden Nahrungsmittel- und Energiepreise sind Beschäftigte mit niedrigen Einkommen besonders belastet.“, so Hildebrandt. „Die Beschäftigten in der Backstube und im Verkauf geben Tag für Tag alles und sorgen so dafür, dass die Branche trotz der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gut dasteht. Die Beschäftigten haben einen fairen Anteil an den wirtschaftlichen Erfolgen ihrer Betriebe verdient.“

Hildebrandt weist auch auf den hohen Fachkräftebedarf der Branche hin. „Um die Attraktivität der Branche zu erhalten, ist jetzt ein deutliches Lohnplus dringend geboten. Die Branche darf sich nicht von der allgemeinen Tarifentwicklung abkoppeln.“ 

Die Tarifverhandlungen wurden auf 29. Februar 2024 vertagt.

Hintergrundinformationen:
Laut der Handwerkszählung 2021 arbeiten im Bäckerhandwerk Baden-Württemberg 35.366 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und 11.464 geringfügig entlohnte Beschäftigte. (Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg)
Der Lohn- und Gehaltstarifvertrag für das Bäckerhandwerk Baden-Württemberg wurde bereits zum 30. November 2023 gekündigt.