Getreide

Verhandlungen Brotindustrie Hessen auf 2. Mai 2023 vertagt

Stuttgart, 7. März 2023 -  „Unsozial und vollkommen unzureichend“ ist das Angebot der Arbeitgeberseite beim zweiten Verhandlungstermin am 6. März 2023 in Steinbach (Taunus). Die Tarif¬kommission der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Landesbezirk Südwest hat das Angebot für die rund 2.000 Beschäftigten in der Brot- und Backwaren¬industrie in Hessen scharf zurückgewiesen.

„Dass die Arbeitgeberseite ihr Angebot beim zweiten Verhandlungstermin nochmals verschlechtert hat, ist gegenüber den Beschäftigten, die tagtäglich eine gute Arbeit in den Betrieben machen, eine Missachtung ihrer Leistungen.“, kritisiert Uwe Hildebrandt, Verhandlungsführer und NGG-Landesbezirksvorsitzender. „Das erste Angebot war in Anbetracht einer Inflationsrate von 8,7 % im Februar 2023 bereits völlig unzureichend. Das zweite Angebot ist einfach nur unsozial“, so Hildebrandt. Die Tarifkommission habe das Angebot von einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 750 Euro sowie einer Tarifsteigerung ab dem 1. Juli 2023, also nach 5 Leermonaten, in Höhe von 4 Prozent zurückgewiesen. Hinzu komme die verlängerte Laufzeit auf insgesamt 18 Monate. 

„Dies werden die Beschäftigten nicht einfach hinnehmen.“, ist sich Hildebrandt sicher. „Dieses Angebot der Arbeitgeber würde einer Reallohnsenkung gleichkommen! Vor dem nächsten Verhandlungstermin am 2. Mai 2023 wird es in den Betrieben zu vielfältigen Aktionen kommen.“

„Die NGG-Tarifkommission bleibt bei ihrer Forderung nach einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um 11 Prozent mindestens jedoch 350 € in einem Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Für die Auszubildenden fordern wir eine Erhöhung der Ausbildungs¬vergütungen um 300 Euro in allen Ausbildungsjahren sowie eine tarifliche Regelung zur unbefristeten Übernahme im erlernten Beruf.“ 

Unter das Tarifgebiet fallen insbesondere die Glockenbrot-Bäckerei in Frankfurt, Erlenbacher Backwaren in Groß-Gerau sowie Lieken/Logi-K in Gernsheim.