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Tarifverhandlungen für die Brotindustrie HessenTarifverhandlungen für die Brot- und Backwarenindustrie Hessen nach völlig unzureichendem Arbeitgeberangebot auf 8. März 2023 vertagt
Stuttgart, 3. Februar 2023 - „Wir haben mehr verdient!“, ist sich die Tarifkommission der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Landesbezirk Südwest einig. Die Tarifvertragsparteien trennten sich beim ersten Verhandlungstermin um höhere Löhne und Gehälter für die rund 2.000 Beschäftigten in der Brot- und Backwarenindustrie in Hessen am 2. Februar 2023 in Steinbach (Taunus) ergebnislos.
Die NGG-Tarifkommission hat dabei das erste Angebot der Arbeitgeberseite als völlig unzureichend zurückgewiesen. Bei einer Inflationsrate von 7,9 Prozent im Jahr 2022 und einer prognostizierten Inflationsrate von bis zu 7 Prozent für 2023 (Bundesbank) ist ein Angebot von 3,5 Prozent für das Jahr 2023 und eine Erhöhung „in der gleichen Größenordnung“ für 2024 nicht akzeptabel.
„In Anbetracht des drohenden Kaufkraftverlusts bleibt die NGG-Tarifkommission bei ihrer Forderung nach deutlich mehr Lohn.“, betont Uwe Hildebrandt, Verhandlungsführer und NGG-Landesbezirksvorsitzender. „Wir fordern eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 11 Prozent mindestens jedoch 350 € in einem Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Für die Auszubildenden fordern wir eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 300 Euro in allen Ausbildungsjahren sowie eine tarifliche Regelung zur unbefristeten Übernahme im erlernten Beruf.“
Auch angesichts des großen Fachkräftebedarfs in der Branche fordert die NGG-Tarifkommission von der Arbeitgeberseite beim nächsten Verhandlungstermin am 8. März 2023 ein deutlich verbessertes und verhandlungsfähiges Angebot.
Unter das Tarifgebiet fallen insbesondere die Glockenbrot-Bäckerei in Frankfurt, Erlenbacher Backwaren in Groß-Gerau sowie Lieken/Logi-K in Gernsheim.