Getreide

Tarifabschluss Nährmittel Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland

Plus 250 Euro mehr Lohn und Gehalt, weitere 5 Prozent im zweiten Jahr und 2.650 Euro netto Inflationsausgleichsprämie

Stuttgart, 30. Mai 2023 - Nach großartigen Warnstreiks in Vorlauf der dritten Tarifverhandlung ist es am Freitag, 26. Mai 2023 nach langen und schwierigen Verhandlungen in Niedernhausen gelungen, einen guten Tarifabschluss für die rund 6.500 Beschäftigten der Nährmittelbetriebe in Hessen und Rheinland-Pfalz (u.a. Dr. Oetker, Nestlé Health Science und die Nestlé Hauptverwaltung) sowie für Nestlé Wagner im Saarland zu erzielen. Die rund 6.500 Beschäftigten, stellen u.a. Tiefkühlpizzen, Kindernahrung, Nahrungsergänzungsmittel und vieles mehr her bzw. sind in Verwaltung und Vertrieb der Unternehmen beschäftigt. 

Der Abschluss im Einzelnen:

  • Die Löhne und Gehälter erhöhen sich um 250 Euro ab dem 1. Juli 2023. Eine weitere Steigerung um 5 Prozent wird es ab 1. Mai 2024 geben. 
  • Die Ausbildungsvergütungen steigen rückwirkend zum 1. April 2023 um 150 Euro in allen Ausbildungsjahren sowie zum 1. April 2024 um weitere 100 Euro.
  • Zusätzlich kommt im Juni 2023 eine Inflationsausgleichsprämie von netto 1.400 Euro zur Auszahlung. Teilzeitkräfte erhalten diese anteilig, Azubis erhalten 50 Prozent. 
  • Im April 2024 kommen weitere 1.250 Euro netto Inflationsausgleichsprämie zur Auszahlung (Teilzeit anteilig, Azubis 50 Prozent).
  • Der Tarifvertrag kann frühestens zum 31. März 2025 gekündigt werden.
  • Néstle Wagner in Nonnweiler erhält die Erhöhungsstufen gemäß der Vereinbarung zur Einbindung in die Flächentarifverträge (Anerkennung) von 2015 im Jahr 2023 noch um 2 Monate versetzt, ab 2024 nur noch um 1 Monat versetzt.

„Damit ist der Tarifkommission ein guter Tarifabschluss für die Beschäftigten in den Nährmittelbetrieben gelungen.“, so Uwe Hildebrandt, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und Verhandlungsführer in der aktuellen Tarifrunde. „Die tollen Warnstreiks in den vergangenen Tagen und Wochen haben den Arbeitgebern gezeigt, dass die Beschäftigten bereit sind, für ihre Anliegen zu kämpfen. Die Signale aus den Betrieben waren deutlich und haben nun zu einem guten Ergebnis geführt.“

Betroffen sind u. a. die folgenden Betriebe: Dr. Oetker in Wittlich / die Nestlé-Zentrale und Vertriebsorganisation in Frankfurt / Nestlé Health Science in Osthofen / Nestlé Wagner in Nonnweiler / die Milupa Standorte in Fulda und Friedrichsdorf / Zeelandia in Frankfurt / Van Hees in Walluf