Milch

Tarifverhandlungen Milchindustrie Baden-Württemberg vertagt

Trotz Rekordumsätzen kein Arbeitgeberangebot für eine faire Tarifsteigerung

Stuttgart, 26. April 2022 - Der erste Verhandlungstermin um höhere Löhne für die rund 2.500 Beschäftigten der Milchbetriebe in Baden-Württemberg endete am 25. April 2022 in Ulm ergebnislos. Die Verhandlungen werden am 23. Mai 2022 fortgesetzt.

Uwe Hildebrandt, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und Verhandlungsführer in der aktuellen Tarifrunde kritisiert, dass es seitens des Genossenschaftlichen Arbeitgeberverbands (GENO) beim ersten Verhandlungstermin kein Angebot für eine angemessene Tarifsteigerung gab.

„2021 war für die Milchindustrie ein äußerst erfolgreiches Jahr. Viele Betriebe können auf Rekordumsätze zurückblicken.“, betont Hildebrandt. „Die Beschäftigten haben daher einen Anspruch auf einen fairen Anteil am Erwirtschafteten“. Hildebrandt weist ferner darauf hin, dass die Verbraucherpreise derzeit deutlich ansteigen. „Mieten, Einkaufen im Supermarkt, Benzin an der Tankstelle. Alles wird teurer!“ Dieser Kaufkraftverlust müsse, gerade in einer Branche, der es gut gehe, durch ein faires Angebot kompensiert werden.

Die NGG-Tarifkommission bleibt daher bei der Forderung nach einer Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 6,1 Prozent in einem Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten.

„Wir fordern die Arbeitgeberseite dazu auf, beim nächsten Verhandlungstermin im Mai ein Angebot für eine faire Tariferhöhung vorzulegen.“, erklärt Hildebrandt. „Die Beschäftigten haben eine Wertschätzung ihrer guten Arbeit verdient.“

Unter das Tarifgebiet fallen u. a. die Betriebe: FrieslandCampina, Heilbronn / Hohenloher Molkerei, Schwäbisch Hall / Milchwerk Crailsheim, Crailsheim / Milchwerke Schwaben, Ulm / Schwarzwaldmilch Freiburg, Freiburg / Schwarzwaldmilch Offenburg, Offenburg.