Fleisch

Fleischerhandwerk BaWü vertagt

Tarifverhandlungen für die Fleischer im Land erneut ergebnislos vertagt

Stuttgart, 5. August 2022 - Auch der zweite Verhandlungstermin in der Lohn- und Gehalttarifrunde für die Beschäftigten des Fleischerhandwerks Baden-Württemberg am 4. August 2022 in Stuttgart brachte kein Ergebnis. 

Bei konstruktiven aber schwierigen Verhandlungen wurde insbesondere über die Lohnstruktur des Lohn- und Gehaltstarifvertrags beraten. Denn aufgrund der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns von 12 Euro zum 1. Oktober 2022 müssen auch die Abstände zwischen den unteren und mittleren Lohngruppen betrachtet werden. Es stellt sich die Frage, wie eine gerechte Lohnstruktur gestaltet werden kann.

Darüber hinaus tauschten sich die Tarifkommissionen des Landesinnungsverbands des baden-württembergischen Fleischerhandwerks und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) über die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus. Während die Arbeitgeberseite die hohen Kostenbelastungen durch steigende Rohstoff- und Energiepreise ansprachen, erläuterte Uwe Hildebrandt, NGG-Landebezirksvorsitzender und Verhandlungsführer, warum die Beschäftigten eine faire Lohnsteigerung erwarten. „Insbesondere aufgrund des Kaufkraftverlusts durch die dramatisch ansteigende Inflationsrate haben die Beschäftigten ein deutliches Lohnplus – zum Ausgleich der gestiegenen Verbraucherpreise - verdient.“ Hildebrandt wies auch auf die weiter sinkende Zahl an Auszubildenden und den hohen Bedarf an Fachkräften in der Branche hin. „Nur mit fairen Löhnen kann die Attraktivität der Branche gesteigert werden.“

Die Tarifverhandlungen wurden ergebnislos vertagt. Ein neuer Verhandlungstermin wird zeitnah zwischen den Tarifvertragsparteien abgestimmt.

Hintergrundinformationen: Laut der Handwerkszählung 2019 arbeiten im Fleischerhandwerk Baden-Württemberg 20.710 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und 5.572 geringfügig entlohnte Beschäftigte. (Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg)