Gastgewerbe

ZUMELDUNG zum Delegiertentag des DEHOGA Baden-Württemberg

DEHOGA Baden-Württemberg muss endlich aufwachen und seine Niedriglohnpolitik beenden – Fachkräftesicherung geht nur mit fairen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen.

Stuttgart, 23. November 2021 - Anlässlich des heutigen Delegiertentages des DEHOGA Baden-Württemberg (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesbezirk Südwest, endlich einen Kulturwandel hin zu guter Arbeit und existenzsichernden Löhnen für die Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe.

Das aktuelle Angebot der Arbeitgeberseite in der Lohn- und Gehaltstarifrunde von 4,5 Prozent liegt immer noch im Niedriglohnbereich und ist bei weitem nicht existenzsichernd. Es bedeutet in der untersten Lohngruppe eine marginale Anhebung auf 10,54 Euro pro Stunde. Damit bleibt das Angebot weit hinter dem aktuell diskutierten Mindestlohn von 12 Euro zurück. Für Fachkräfte bietet der Arbeitgeberverband DEHOGA Baden-Württemberg eine minimale Anhebung auf 13,06 pro Stunde. Damit wird die Ausbildung im Gastgewerbe weiter unattraktiv gemacht.

„Der DEHOGA Baden-Württemberg hat die Zeichen der Zeit noch immer nicht verstanden. 20 Prozent der Beschäftigten haben fluchtartig die Branche aus finanziellen Gründen verlassen. Tendenz weiter steigend“ so Alexander Münchow, Landesbezirkssekretär im Landesbezirk Südwest und Verhandlungsführer.

„Einerseits beklagt der DEHOGA Baden-Württemberg die Personalkrise im Gastgewerbe, andererseits will er über existenzsichernde Löhne nicht sprechen. Das ist zynisch und verantwortungslos. Kein Wunder, dass das Personal abwandert.“ betont Münchow. „Der DEHOGA Baden-Württemberg muss beim nächsten Verhandlungstermin am 2. Dezember endlich aufwachen und seine Niedriglohnpolitik beenden. Fachkräftesicherung geht nur mit fairen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen.“

„Wir brauchen einen echten Kulturwandel in der Branche. Das heißt konkret, wir brauchen Löhne von über 12 Euro in den untersten Lohngruppen und eine spürbare Anhebung für Fachkräfte. Armutslöhne und schlechte Arbeitsbedingungen müssen im Hotel- und Gastgewerbe endlich der Vergangenheit angehören. Andere DEHOGA Landesverbände machen es vor: Der DEHOGA in Rheinland-Pfalz bietet in der aktuellen Tarifrunde 12 Euro in der untersten Lohngruppe, eine 5 prozentige Mindestlohnabstandsklausel* und in der untersten Facharbeiter-Lohngruppe 15 Euro als Einstiegslohn. Das muss der Weg auch in Baden-Württemberg sein!“

*Sobald der Gesetzgeber den Mindestlohn auf 12 Euro anhebt, steigt die unterste Lohngruppe um 5 Prozent auf 12,60 Euro.