Warnstreiks zeigen Wirkung

Entgelte in der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie Baden-Württemberg steigen um plus 2,4 % zum 1. Juni 2021

Stuttgart, 21. Mai 2021 - Nach zahlreichen Warnstreiks und vielfältigen Aktionen zu Beginn dieser Woche konnte beim dritten Verhandlungstermin am 20. Mai 2021 in Leinfelden-Echterdingen ein Tarifabschluss für die rund 3.000 Beschäftigten in der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie in Baden-Württemberg erzielt werden.

„Mit den Warnstreiks und Aktionen haben die Beschäftigten der obst- und gemüseverarbeitenden Betriebe im Land im Vorfeld der gestrigen Tarifverhandlung ein deutliches Zeichen gesetzt.“, betont Uwe Hildebrandt, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und Verhandlungsführer in der aktuellen Tarifrunde. „Dies hat zu einem guten Ergebnis geführt.“

„Zum 1. Juni 2021 steigen die Entgelte um 2,4 Prozent.“, informiert Hildebrandt. „Auch die Ausbildungsvergütungen steigen um 2,4 Prozent, jedoch aufgerundet auf volle 10 Euro. Dies führt zu Steigerungen von bis zu 3 Prozent für die Auszubildenden.“

Hildebrandt weist darauf hin, dass die Beschäftigten in den vergangenen Monaten bedingt durch die Corona-Pandemie unter deutlich erschwerten Arbeitsbedingungen gearbeitet haben. Sie aber trotzdem jederzeit dafür gesorgt haben, dass die Regale im Handel voll waren. „Daher konnte eine Corona-Prämie in Höhe von 100 Euro vereinbart werden, die mit der Juni-Abrechnung ausgezahlt wird. Auszubildende erhalten 50 Euro.“ 

Der Entgelttarifvertrag hat eine Laufzeit von 12 Monaten und kann frühestens zum 28. Februar 2022 gekündigt werden.

Betroffen sind u.a. die folgenden Betriebe: ADM Wild in Eppelheim, Agrana Fruits in Konstanz, Dr. August Oetker in Ettlingen, Ernteband in Winnenden, Feldmann in Karlsruhe, Hengstenberg mit den Standorten Bad Friedrichshall und Esslingen, Naturella Getränke (Emig) in Waibstadt, Refresco in Grünsfeld, Sunval in Waghäusel und Allos Schwarzwald in Freiburg