Obst und Gemüse
Tarifrunde 2021 in der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie Baden-WürttembergTarifverhandlungen nach Magerangebot der Arbeitgeberseite erneut vertagt!
Stuttgart, 19. April 2021 - Auch beim zweiten Verhandlungstermin am 16. April 2021 um einen Entgelttarifvertrag für die rund 3.000 Beschäftigten in der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie in Baden-Württemberg konnte kein Ergebnis erzielt werden. Die Tarifverhandlung wurde auf 20. Mai 2021 vertagt.
„Keine Tarifsteigerung in 2021 wollen die Arbeitgeber den Beschäftigten in der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie zumuten!“, kritisiert Uwe Hildebrandt, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und Verhandlungsführer in der aktuellen Tarifrunde. Die Arbeitgeberseite bot für das laufende Jahr keine dauerhafte Tariferhöhung an. Erst ab dem 1. März 2022 soll es eine magere Tarifsteigerung von 1,8 % geben. „Bei einer aktuellen Inflationsrate von 1,9 % im April 2021 in Baden-Württemberg, würde das Angebot der Arbeitgeberseite somit nach 2021 auch 2022 zu einem realen Minus führen.“, so Hildebrandt.
„Stattdessen sollen die Beschäftigten 2021 mit einer einmaligen Corona-Prämie abgefertigt werden.“, ärgert sich Hildebrandt. Die einmalige Corona-Prämie in Höhe von 600 Euro wären auf 12 Monate gerechnet gerade mal 50 Euro und dies ohne Jahressondervergütung.
„Dieses Magerangebot gibt es, obwohl es den Betrieben der Branche im Großen und Ganzen gut geht. So waren in einigen der Betriebe in den letzten Monaten Überstunden an der Tagesordnung und es mussten auch am Wochenende Sonderschichten gefahren werden.“, betont Hildebrandt. „Die Beschäftigten lassen sich daher nicht mit einer Mogelpackung abspeisen.“
Die NGG-Tarifkommission bleibt bei der Forderung nach einer Erhöhung der Entgelte um fünf Prozent in einem Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Für die Auszubildenden erwarten wir eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 80 Euro.
Der nächste Verhandlungstermin findet am Donnerstag, 20. Mai 2021 statt.
Betroffen sind u.a. die folgenden Betriebe: ADM Wild in Eppelheim, Agrana Fruits in Konstanz, Dr. August Oetker in Ettlingen, Ernteband in Winnenden, Feldmann in Karlsruhe, Hengstenberg mit den Standorten Bad Friedrichshall und Esslingen, Naturella Getränke (Emig) in Waibstadt, Refresco in Grünsfeld, Sunval in Waghäusel und Allos Schwarzwald in Freiburg