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Nährmittelindustrie HRS

Tarifverhandlung nach Magerangebot der Arbeitgeberseite ergebnislos auf 21. Mai 2021 vertagt

Stuttgart, 29. April 2021 - Beim ersten Verhandlungstermin am Mittwoch, 28. April 2021 um einen neuen Lohn- und Gehaltstarifvertrag für die rund 7.000 Beschäftigten in der Nährmittelindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland hat die Arbeitgeberseite nur ein Magerangebot vorgelegt. Die Tarifverhandlung wurde ergebnislos auf Freitag, 21. Mai 2021 vertagt.

Uwe Hildebrandt, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und Verhandlungsführer in der aktuellen Tarifrunde kritisiert, dass es seitens des Arbeitgeberverbands Ernährung Genuss beim ersten Verhandlungstermin in Wiesbaden, kein wertschätzendes Angebot für eine Tarifsteigerung für die Beschäftigten der Nährmittelbetriebe, die tagtäglich u.a. Tiefkühlpizzen, Kindernahrung, Nahrungsergänzungsmittel und vieles mehr herstellen bzw. in Verwaltung und Vertrieb der Unternehmen beschäftigt sind, vorgelegt hat.

„1,7 % und eine nicht bezifferte Corona-Prämie sind kein angemessenes Angebot für eine Branche, in der es den Betrieben überwiegend wirtschaftlich gut geht.“, so Hildebrandt.

„Für die Beschäftigten waren in den letzten Monaten Überstunden an der Tagesordnung und es mussten vielfach Sonderschichten gefahren werden.“, betont Hildebrandt.  „Der Erfolg der Betriebe beruht auf einer engagierten Belegschaft. Die Beschäftigten tragen maßgeblich zur guten Entwicklung bei. Sie haben daher einen Anspruch auf ein deutliches Plus in der Lohntüte! Ein fairer Anteil sieht anders aus!“

„Auch aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten und der durch die Corona-Pandemie stark erschwerten Arbeitsbedingungen hat jede und jeder Einzelne eine deutliche Lohnsteigerung mehr als verdient.“, betont Hildebrandt. Die NGG-Tarifkommission bleibt daher bei der Forderung nach einer Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um fünf Prozent in einem Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten.

„Wir fordern die Arbeitgeberseite dazu auf, beim nächsten Verhandlungstermin im Mai ein faires Angebot für eine angemessene Tarifsteigerung vorzulegen.“, erklärt Hildebrandt.

Unter das Tarifgebiet fallen u. a. die folgenden Betriebe:

  • Dr. Oetker in Wittlich    
  • die Nestlé-Zentrale und Vertriebsorganisation in Frankfurt
  • Nestlé Wagner in Nonnweiler
  • Nestlé HealthScience in Osthofen
  • die Milupa Standorte in Fulda und Friedrichsdorf
  • Jung Zeelandia in Frankfurt      
  • Van Hees in Walluf
  • Kerry Ingrediens in Hochheim.