Stuttgart, 12. August 2020 - Der zweite Verhandlungstermin um eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen für die rund 2.000 Beschäftigten in der Brot- und Backwarenindustrie wurde ergebnislos auf Anfang September vertagt. Die Arbeitgeberseite legte bei der zweiten Tarifverhandlung am Dienstag, 11. August 2020 nur ein unzureichendes Angebot vor.
Der Lohn- und Gehaltstarifvertrag wurde bereits zum 31. Januar 2020 gekündigt. Bei der gestrigen Tarifverhandlung legten die Arbeitgeber ein erstes Angebot vor. Nach 8 Monaten, ab Oktober 2020, bieten die Arbeitgeber eine 1. Erhöhung um gerade mal 1,2 Prozent an. Für die 8 Monate seit Januar, soll es gar keine Erhöhung geben. Erst ab April 2021 können sich die Arbeitgeber eine Erhöhung um 2,3 Prozent vorstellen.
„Die gestern angebotene Erhöhung ist völlig unzureichend. Die Beschäftigten warten lange genug auf eine faire Lohnerhöhung. Wir lassen uns nicht mit Krümeln erpressen.“, betont Uwe Hildebrandt, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Landesbezirk Südwest und Verhandlungsführer seitens der NGG-Tarifkommission.
„Wir werden jetzt den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen und fordern bei dem nächsten Verhandlungstermin am 11. September 2020 ein deutlich verbessertes Angebot.“, so Hildebrandt. „Auch, wenn die Betriebe im Tarifgebiet durch die Heterogenität der Branche unterschiedlich durch Corona betroffen sind, haben alle die letzten Wochen und Monate unter erschwerten Arbeitsbedingungen gearbeitet. Die Beschäftigten müssen jetzt die nötige Wertschätzung erfahren.“
Unter das Tarifgebiet fallen insbesondere die Glockenbrot-Bäckerei in Frankfurt, Erlenbacher Backwaren in Groß-Gerau sowie Lieken/Logo-K in Gernsheim.