Obst und GemüseRefresco, Grünsfeld: Erstmals Tarifgeltung beim Grünsfelder Fruchtsafthersteller - Ab Januar 2020 gelten die Flächentarifverträge der obst- & gemüseverarbeitenden Industrie Baden-Württemberg

Heilbronn, 27. Dezember 2019 - Für die rund 100 Beschäftigten beim Fruchtsafthersteller Refresco in Grünsfeld gelten ab 1. Januar 2020 erstmals tarifvertraglich gesicherte Arbeitsbedingungen. Nach einem rund zwei Jahre dauernden Verhandlungs- und Einführungsprozess – begleitet von einem Warnstreik im Sommer 2018 - haben das Unternehmen und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) den Tarifvertrag zum Jahresende 2019 final unterzeichnet.

 „Die anfängliche Blockadehaltung des Unternehmens konnte erst mit einem Warnstreik durchbrochen werden“, sagt der NGG-Verhandlungsleiter Burkhard Siebert von der NGG-Region Heilbronn. Der weitere Verhandlungsprozess sei zwar auch zäh und langwierig gewesen, aber es habe sich eine konstruktive Atmosphäre entwickelt, die schließlich zielorientiert, vertrauensvoll und vom beidseitigen Willen geprägt war, zu einem für alle zufriedenstellenden Abschluss zu kommen.

„38 Stunden-Woche, 30 Tage Urlaub, tarifliche Altersvorsorge sowie transparente Eingruppierungen und gesicherte Entgelte mit den Tarifsteigerungen des Flächentarifvertrages sind jetzt auch Standard in Grünsfeld“, so Siebert. Auch ein „13.“ als Weihnachtsgeld werde in Stufen eingeführt, was bereits für 2019 deutlich mehr Geld als bisher bedeute. Dass mit der Arbeitgeberseite vereinbarte Paket enthalte zudem Regelungen, die eine Produktionssicherheit bei Mehrbedarf an Wochenenden für Refresco sicherstellen. „Endlich haben die Beschäftigten gleiche und rechtssichere Tarifleistungen wie in den anderen Unternehmen der Branche und damit deutliche Verbesserungen. Das ist auch ein Erfolg unserer Betriebsräte bei Refresco Grünsfeld“, freut sich der Gewerkschafter.

Für die Refresco-Belegschaft in Grünsfeld galten bislang überhaupt keine Tarifverträge. Nachdem Ende 2017 die notwendige hohe Anzahl an Gewerkschaftsmitgliedern erreicht war, hatte die NGG eine Tarifkommission gebildet und das Unternehmen aufgefordert, eine Anbindung an die Flächentarifverträge der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie Baden-Württemberg zu vereinbaren.