Betriebsrat und NGG beraten mit OB Harry Mergel und Bürgermeister Diepgen die aktuelle Lage - OB sagt Unterstützung zu – NGG fordert langfristige Zusagen
Heilbronn, 30. November 2020 - Die Betriebsrats-Spitze von FrieslandCampina und der Regions-Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) haben heute in einem ersten Gespräch mit der Heilbronner Rathausspitze die jüngste Ankündigung des Unternehmens beraten, nach der 105 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. OB Mergel hat die der Stadt mögliche Unterstützung beim Erhalt von Arbeitsplätzen am Heilbronner Traditionsstandort zugesichert.
Die Arbeitnehmervertreter informierten Oberbürgermeister Harry Mergel und den Ersten Bürgermeister Martin Diepgen über die aktuelle Situation. Danach wäre rund jeder fünfte Arbeitsplatz betroffen, bezogen auf die Produktion sogar noch mehr. Momentan sei außer den angekündigten „Planungen“ noch nichts weiter bekannt, erklärte der Betriebsratsvorsitzende Achim Steinbach: „Wir erwarten nun, dass die Unternehmensleitung mit konkreten Informationen und Details auf uns zukommt.“ Gemeinsam mit der NGG werde man um jeden Arbeitsplatz kämpfen: „Wir werden uns in den nächsten Tagen zudem mit weiteren Sachverständigen aufstellen“, so der Betriebsratsvorsitzende.
Offensichtlich wolle sich das niederländische Unternehmen erneut auf Kosten der Beschäftigten gesund stoßen, sagt der NGG-Regionschef Burkhard Siebert: „Einem Sterben auf Raten bei FrieslandCampina werden wir aber nicht tatenlos zusehen!“. Erst vor zwei Jahren hatte das niederländische Unternehmen den Standort Gütersloh geschlossen und die Verwaltung von Heilbronn weg an einen gänzlich neuen Standort in Düsseldorf verlagert. Siebert, der gewerkschaftsseitig auch den Gesamtbetriebsrat unterstützt, fordert deshalb: „Jetzt müssen klare und langfristige Zusagen für die Standorte in Heilbronn und Köln auf den Tisch!“. Denn auch am rheinischen Standort sollen über ein Viertel der Produktions-Arbeitsplätze wegfallen.
Betriebsrat und NGG sind froh über die zugesagte Unterstützung von OB Harry Mergel: Siebert verwies darauf, dass dies auch beim Kampf um den Erhalt des Unilever-Knorr-Standortes sehr hilfreich war. „Für uns gilt Mensch vor Marge. Deshalb wird auch das Management bei FrieslandCampina unseren Widerstand gegen Kahlschlagpläne spüren!“, so der Gewerkschafter.