Tarifrunde 2020 für die Brot- und Backwarenindustrie HessenKein Angebot der Arbeitgeberseite – nächster Verhandlungstermin am 11. August 2020

23. Juni 2020

Stuttgart, 22. Juni 2020 - Der erste Verhandlungstermin um eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen für die rund 2.000 Beschäftigten in der Brot- und Backwarenindustrie in Hessen wurde ergebnislos auf Anfang August vertagt. Die Arbeitgeberseite legte bei der ersten Tarifverhandlung am Freitag, 19. Juni 2020 in Steinbach (Taunus) kein Angebot vor.  

Der Lohn- und Gehaltstarifvertrag wurde bereits zum 31. Januar 2020 gekündigt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der ursprünglich für März geplante Verhandlungstermin einvernehmlich verschoben. „Jetzt warten die Beschäftigten aber lange genug auf eine Tariferhöhung!“, betont Uwe Hildebrandt, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Landesbezirk Südwest und Verhandlungsführer seitens der NGG-Tarifkommission. „Es wäre der Arbeitgeberseite daher gut angestanden, ein faires Angebot vorzulegen.“ 

„Auch, wenn die Betriebe im Tarifgebiet durch die Heterogenität der Branche unterschiedlich durch Corona betroffen sind, haben alle die letzten Wochen und Monate unter erschwerten Arbeitsbedingungen gearbeitet und daher ein faires Plus im Geldbeutel verdient.“, so Hildebrandt. Die Tarifkommission bleibe daher bei der Forderung nach einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent in einem Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Für die Auszubildenden fordert die Tarifkommission eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 80 Euro.

Die Verhandlungen werden am Dienstag, 11. August 2020 fortgeführt.

 Unter das Tarifgebiet fallen insbesondere die Glockenbrot-Bäckerei in Frankfurt, Erlenbacher Backwaren in Groß-Gerau sowie Lieken/Logi-K in Gernsheim.